Österreich: Tier des Jahres 2024 ist gekürt!

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Österreich: Tier des Jahres 2024 ist gekürt!

Verein Beastie Dreams
Veröffentlicht in Artenschutz · Freitag 10 Nov 2023
Tags: AbstimmungTierdesJahres2024Österreich
Der Feldhamster ist etwa so groß wie ein Meerschweinchen, wiegt bis zu 500 g und kann aufgerichtet eine Höhe von bis zu 35 cm erreichen.
Als Nahrungsquelle dienen ihm Feldfrüchte, Gräser, Kräuter und Insekten.

Feldhamster besiedeln vor allem das Flachland, die sie in ländlichen Regionen finden, aber auch - seltener - in Stadtgebieten (z. B. Wien).
Der Feldhamster benötigt Lehm- und Lößböden. Diese Böden isolieren gegen Grund- und Stauwasser und im Winter gegen Bodenfrost. Seinen Bau legt er in mehr als 1,2 Meter Tiefe an, der mit einem Tunnelsystem von bis zu 26 Metern über mehrere steil abfallende Erdlöcher verbunden ist. Fresskammern sorgen dafür, dass er darin ausreichend Nahrung für seinen Winterschlaf zwischen Oktober und April sammeln kann. Eigene Kotkammern sorgen für den Verdauungsauswurf.
Interessant ist, dass der Feldhamster während des Winterschlafs in eine Art "Starre" verfällt, wobei seine Körpertemperatur auf bis zu 2 bis 3 Grad sinkt, die Atemhäufigkeit sich bis auf 1 Atemzug pro Minute und der Herzschlag sich auf ca. 5 Schläge pro Minute reduziert sowie seine Hirntätigkeit fast vollkommen aussetzt - bis auf die Einnahme seiner gehorteten Essensrationen.

Durch eine intensive Bewirtschaftung ländlicher Flächen, bei der diese durch große Pflüge tief aufgerissen werden, durch Düngung und chemische Oberflächenbehandlungen sowie durch die fortschreitende Flächenversiegelung (Neubaugebiete, Industrieansiedlungen) verliert der Feldhamster insbesondere im europäischen Raum zunehmend an Ansiedlungsmöglichkeiten und zählt daher zu den bedrohten Arten.

Tierschutzverbände versuchen deshalb, dass Landwirte eine kleine Randfläche der bestellten Felder im natürlichen Zustand belassen - und unterstützen dies durch jährliche Ausgleichsgelder. Auch durch die EU stehen Unterstützungshilfen zur Verfügung.
Diese Maßnahme würde auch für vielerlei Insekten, Kleingetier, Vögel (z. B. für den Kiebitz) sowie der Flora ein kleines natürliches "Reservat" bieten, um dort artgerecht (über-)leben zu können. Damit könnten deren Bestände wenigstens einigermaßen gesichert werden.

F. Isenmann

Siehe auch:
- Naturschutzbund Österreich
- Zeitung "Der Standard"
- Das Projekt Feldhamsterland in Deutschland
- Die Rote Liste der bedrohten Arten der IUCN
- Deutsche Wildtierstiftung







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