Mauersegler - Verein Beastie Dreams

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Der Mauersegler

Perfekt an ein Leben in der Luft angepasst, berührt der Mauersegler nur zum Brüten und zur Jungenaufzucht festen Boden.
Das Erscheinungsbild der Luftakrobaten ist dunkel, einzig die Kehle ist hell. Oft werden sie mit Schwalben verwechselt, doch der stromlinienförmige Körper, die sichelförmigen Flügel und die langen Gleitphasen machen sie unverkennbar. Den Ruf, ein schrilles „sriih“, kann man vor allem an lauen Sommerabenden hören. Der Mauersegler bleibt bis zu 10 Monate permanent in der Luft. Nahrung, Wasser und Nistmaterial nimmt er nur fliegend auf. Auch das Liebesspiel ist auf den Luftraum begrenzt. Abends steigt er bis zu 3000 Metern auf und verbringt schlafend im Gleitflug die Nacht. Vermutlich schläft bei ihm nur eine Gehirnhälfte, während die andere den Flug steuert.

Der Vogel ist ein Langstreckenzieher, der die Wintermonate südlich der Sahara verbringt. Ab Ende April ist in unseren Breitengraden mit dem Eintreffen der ersten Mauersegler zu rechnen. Sein Nest baut der Kulturfolger sehr nahe am Menschen vor allem in Hohlräumen und Spalten an Gebäuden. Sogenannte „Screaming Parties“ weisen auf Brutplätze hin. Dabei bilden die geselligen Vögel einen Schwarm, der wiederholt und mit hoher Geschwindigkeit am Brutplatz vorbeisaust. Als standorttreue Tiere suchen sie Jahr für Jahr den gleichen Brutplatz auf. Hier zieht das monogame Paar seine Jungen mit runden Nahrungsballen aus gefangenem „Luftplankton” auf. Insekten, Blattläuse, Schwebfliegen und Spinnen werden mit Speichel bis zu Haselnuss großen Ballen geformt und im Kehlsack transportiert. Ein Brutpaar kann so bis zu 50gr. Nahrung, das sind in etwa 20.000 Insekten, an einem einzigen Tag sammeln. Bei heranziehenden Tiefdruckgebieten verlassen viele kurzfristig das Brutgebiet. Bei diesen Wetterfluchten ziehen die Vögel vor der Kaltfront her, da hier ein hohes Angebot an Insekten herrscht. Die Jungtiere bleiben im Nest zurück und verfallen in den sogenannten Torpor (Kälteschlaf). Dabei senken die Jungvögel ihre Körpertemperatur ab und können so bis zu 2 Wochen ohne Nahrung überleben.

Gefährdet ist der Mauersegler in Mitteleuropa vor allem durch Verlust der Brutplätze, Sanierungsarbeiten, Wärmedämmung, Dachgeschoßausbauten und Abriss von Gebäuden.

[Karin Schlechta]
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